60 Jahre Freilichtmuseum Hagen: Back to the Sixties

23.06.2020

Teil 26

Der Reck- und Breitehammer

Der Reck- und Breitehammer war nach dem Sensenhammer das zweite von fünf mit Wasserkraft betriebenen Hammerwerken, das seinen Weg ins Museumsgelände fand. Das Gebäude wurde nach den Plänen des Bröckingschen Hammers aus Ennepetal konstruiert. Die innere Mechanik kam jedoch aus dem Herzogschen Hammer aus dem Rahmedetal bei Lüdenscheid.

Der schlechte Zustand der Werkstatt erschwerte den Abbau des Herzogschen Hammers. Sie war nur noch eine Ruine. Die Natur hatte sich weite Teile der Werkstatt zurückerobert: Wasserrad und Antriebsstange waren von Moos bewachsen und von Pflanzen und Sträuchern bedeckt.
Die geborgenen Einzelteile hatten gewaltige Dimensionen. Wie auf dem vierten Bild erkennbar ist, bestand die Antriebswelle des Wasserrads aus einem ausgewachsenen Baumstamm. Die Bundeswehr unterstützte das Museum mit speziellen Fahrzeugen beim Transport der Bauteile durch das unwegsame Gelände.

Mit wasserbetriebenen, mechanischen Schmiedehämmern können große Mengen Eisen schneller und effektiver als per Hand geschmiedet werden. An den Wasserläufen Westfalens entstanden ab dem 18. Jahrhundert viele solcher mechanischen Hämmer, die eine wichtige Voraussetzung für die Entstehung der Schwerindustrie in der Region zwischen Rhein und Ruhr waren.

Kategorie: Museumsaufbau