60 Jahre Freilichtmuseum Hagen: Back to the Sixties
Teil 30
Hammerwerk Ante
Anfang der 1970er-Jahre errichtete das Freilichtmuseum noch ein weiteres Hammerwerk, dass schon zur Museumseröffnung 1973 besichtigt werden konnte: das Hammerwerk Ante. Es ist eine ganz besondere Werkstatt, in der zwei Entwicklungsstadien des Schmiedehandwerks nebeneinander zu sehen sind. Die Werkstatt ist der Nachbau eines Hammerwerks, das ursprünglich in Züschen bei Winterberg im Sauerland stand. Auf den Bildern ist gut zu erkennen, in welch schlechtem Zustand sie war, als das Museum sie 1966 übernahm. Die besser erhaltenen Teile des Gebäudes sowie die Technik des Hammerwerks waren die Grundlage, um die Werkstatt zu rekonstruieren.
Das Ende des 18. Jahrhunderts errichtete Hammerwerk beherbergte ursprünglich eine Doppelschmiede. Vier Wasserräder betrieben die mechanischen Hämmer. Die Werkstatt war der Kommunalhammer der Landgemeinde Züschen. Schon 1839 ging sie in den Privatbesitz der Familie Kappel über. Ende des 19. Jahrhunderts erwarb schließlich der Schmied Friedrich Wilhelm Ante die Werkstatt.
Nach seinem Tod teilten die Söhne Jakob und Clemens den Betrieb. Das Hammerwerk beherbergte seitdem zwei getrennte Werkstätten. In der linken Hälfte des Hammerwerks produzierten Clemens Ante und seine Nachfolger bis in die 1950er-Jahre Werkzeuge. In den frühen 1920er-Jahren hatte Clemens Ante dazu einen modernen Federhammer angeschafft, der in der Lage war, die vorhandene Wasserkraft noch effektiver zu nutzen und schneller zu schmieden. Zudem konnte der neue Hammer auch von einem Elektromotor betrieben werden. Der alte Reck- und Breitehammer kam auch weiterhin zum Einsatz, so dass in der Werkstatt alte und neue Technik zusammentrafen.