60 Jahre Freilichtmuseum Hagen: Back to the Sixties

25.11.2020 Falk Liedtke

Teil 48

Der Krämerladen

Wie einige andere Gebäude im Freilichtmuseum basiert auch das Haus des Krämerladens auf einem Vorbild, das vorher eine andere Funktion hatte. Das Fachwerkgebäude war ursprünglich ein Wohnhaus, das in Iserlohn „An der Isenburg“ stand. Das erste Bild zeigt seinen Standort in Iserlohn. 1973 wurde das Gebäude abgerissen und im darauffolgenden Jahr im Museum mit vielen der Originalteile nachgebaut. Dabei kamen auch moderne Baumethoden zum Einsatz. Das zweite Bild zeigt auch, dass das Gebäude hier auf einem Betonfundament errichtet wurde.

Krämerläden waren die „Vorfahren“ moderner Supermärkte. Sie führten ein breites Angebot. Neben Nahrungsmitteln gab es Haushalts- und Drogerieartikel sowie andere Dinge des täglichen Bedarfs. Händlerinnen und Händler füllten unverpackte Produkte für die Kundschaft ab. Außerdem waren seit Ende des 19. Jahrhunderts Markenartikel erhältlich. Die einheitlich verpackte Ware warb mit charakteristischen Schriftzügen und Farben für sich.

Die persönliche Bedienung der Kundschaft war typisch für solche Läden. Nach dem Zweiten Weltkrieg begann das Zeitalter der Selbstbedienung. 1957 öffnete der erste deutsche Supermarkt in Köln. Die Zahl der Kolonialwarenläden in Städten und Dörfern sank schnell.

Kategorie: Museumsaufbau