Fachgruppentagung im LWL-Freilichtmuseum Hagen
Über 100 Freilichtmuseen gibt es in Deutschland. Sie zählen zu den großen Publikumsmagneten in der Museumslandschaft, weil sie mit ihren eingerichteten Gebäuden, den weitläufigen Geländen und vielen Veranstaltungen und Ausstellungen Erholung, Unterhaltung und Wissensgewinn miteinander verbinden. Vielfach greifen sie auch aktuelle Themen auf. Aber auch ein so beliebter Museumstyp muss sich durch neue Impulse weiterentwickeln. Das Forum dafür bildet die Fachgruppe Freilichtmuseen im Deutschen Museumsbund. Sie traf sich vom 11. bis 13. September im LWL-Freilichtmuseum Hagen des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe. Nachdem die Tagung pandemiebedingt zweimal verschoben werden musste, konnten nun über 40 Fachleute über das Thema „Arbeitswelten in Freilichtmuseen. Die Darstellung und Vermittlung von Arbeit in Handwerk, Gewerbe und Landwirtschaft“ diskutieren. Sie griffen damit ein Thema auf, das angesichts der sich rasant wandelnden Arbeitswelt von großer Aktualität ist. Ob in Ausstellungen, bei Veranstaltungen oder im Rahmen von Führungen und museumspädagogischen Programmen: Freilichtmuseen bieten die Chance, vergangene Arbeitswelten anschaulich zu vermitteln. Wie das gelingt, ohne in eine vermeintlich „gute alte Zeit“ zurückzuführen, war Thema engagierter Diskussionen.
Auf der Tagung wurde mit Beiträgen zur Tätigkeit der Avon-Beraterin und dem Arbeitsalltag von Mitarbeiter:innen einer Diskothek in den 1980er-Jahren zudem deutlich, dass neben traditionellen Berufen zunehmend auch aktuelle Arbeitsfelder Themen in den Museen sind. Das Treffen bot zugleich für die Museumsfachleute die Möglichkeit, das LWL-Freilichtmuseum Hagen mit seinen vielfältigen Angeboten näher kennenzulernen. Unter den Freilichtmuseen hat es eine besondere Position. Es konzentriert sich ganz auf Handwerk und Technik und hat mit der Vielzahl und Bandbreite seiner handwerklichen Vorführungen ein Alleinstellungsmerkmal – deshalb war Hagen der passende Ort für das Tagungsthema. Doch auch die anderen Freilichtmuseen, die ländliches und städtisches Alltagsleben zeigen, haben Handwerkswerkstätten und befassen sich mit Arbeit. So gab es viel Gelegenheit zum fachlichen Austausch.