Objekte aus 60 Jahren Museumsgeschichte

05.06.2020

Kreative Schmiedekunst im Hagener Freilichtmuseum – das handgeschmiedete „Zangen-männchen“ als Markenzeichen in Eisen, Foto: LWL-Freilichtmuseum Hagen, Manfred Vollmer

„Zangenmännchen“

Mensch und Technik

Das Hagener Freilichtmuseum hatte nach seiner Gründung im Jahre 1960 noch kein „offizielles“ Zeichen oder Signet. Der „Förderkreis Westfälisches Freilichtmuseum e. V.“ verwendete dagegen schon früh ein stilisiertes Wasserrad als Symbol. Anfänglich wurde die Windmühle, das erste technische Kulturdenkmal im Museum, als sogenanntes „Wahrzeichen“ gelegentlich eingesetzt. Windmühlen waren zu dieser Zeit allgemein Zeichen für Freilichtmuseen. Das Motiv der Windmühle ist allerdings als werbewirksames Signet in der Folgezeit nicht weitentwickelt worden.

Für das Hagener Freilichtmuseum wurde gegen Ende der 1980er-Jahre ein eigenes Markenzeichen geschaffen. Das neue Signet sollte insbesondere die erweiterten inhaltlichen Arbeitsschwerpunkte aus Sozial- und Technikgeschichte nach außen kenntlich machen: „Der Mensch steht im Mittelpunkt“. Als aussagekräftiges Zeichen für das Freilichtmuseum wurde die Zange ausgewählt. Sie ist ein typisches Arbeitsgerät für Handwerke. Der Grafikdesigner Werner Ahrens (Balve) entwickelte eine Symbiose aus Mensch und Technik in Gestalt eines figürlichen Signets: der Mensch als Zange oder die Zange als Mensch. Dieser Aspekt sollte den Bezug zu den Museumsinhalten schaffen. Das Zeichen besteht aus Zange und Schraube (Mutter) und konnte in verschiedene Materialien umgesetzt werden.

Da das neue Signet eher als zu abstrakt und anonym empfunden wurde, erhielt es landläufig den Begriff „Zangenmännchen“. Inzwischen ist dieses Zeichen in die Jahre gekommen. Heute ist das „Zangenmännchen“ genau so bekannt wie die symbolträchtige Windmühle auf dem Eilper Berg am Anfang des Mäckingerbachtales. Es sorgt vor allem bei der Ausschilderung in der Stadt Hagen für Orientierung.

Hubert Köhler