60 Jahre Freilichtmuseum Hagen: Back to the Sixties

05.11.2020 Falk Liedtke

Teil 45

Die Beilschmiede

Das Vorbild der Beilschmiedewerkstatt stand ursprünglich in Hilchenbach-Allenbach. Das 1. Bild zeigt die Werkstatt an ihren ursprünglichen Standort. Die seit 1940 still gelegte Beilschmiede der Familie Kleb wurde 1975 abgebrochen. Der Aufbau der Werkstatt im LWL-Freilichtmuseum Hagen gelang mit vielen Originalteilen kostete etwa 70 000 DM.

Die Beilschmiede Kleb hatte einen besonderen Stellenwert im Siegerland. Der 1823 geborene Waffenschmied Wilhelm Kleb spezialisierte sich auf die Herstellung von Beilen, die in der Haubergswirtschaft des Siegerlands zum Holzhacken benötigt wurden. Die Beile aus der Schmiede Kleb waren so scharf und von bester Qualität, dass sie sogar Ende der 1850er-Jahre auf der Weltausstellung in London präsentiert wurden. Ein Grund für die hohe Qualität war auch der Schleifkotten, den Wilhelm Kleb 1855 an die Schmiede anbauen ließ. Mithilfe des guten Schleifsteins aus dem Schleifkotten konnte er die Beile besonders scharfschleifen. Der Schleifkotten wurde von einem eigens dafür konstruierten oberschlächtigen Wasserrad angetrieben, das nachträglich an der Schmiede angebracht worden war.

Als das Freilichtmuseum die Werkstatt übernahm, war das Wasserrad nicht mehr vorhanden und musste nachgebaut werden.

Kategorie: Museumsaufbau